In meinem letzten Bericht von Sonntagabend (25.8.) habe ich ja schon angekündigt, dass ich über den Bau des Hauses für die Mädchen der Schule Kigeme B berichten werde.

In den 3 Wochen meiner Zeit vor Ort war ich ja 2 Wochen in der Schule unterwegs. Als ich dort am ersten Montag ankam hat mich Noel, der Headteacher, auf einen Rundgang durch die Schule mitgenommen. Wir kamen dabei auch an einer Ausschachtung vorbei, was mir als das neue Haus für die Mädchen vorgestellt wurde.

Ich bin während der Zeit immer wieder dort gewesen und habe fasziniert zugeschaut, wie ein Haus ohne irgendwelche Maschinen gebaut wird. Alles wird dorthin transportiert  durch Träger, in der Regel auf dem Kopf und nicht selten sind es auch Frauen, die diese Arbeit leisten.

Dass es dabei relativ steil nach oben zum Bauplatz geht, spielt keine Rolle. Schubkarre, Betonmischer, LKW mit Baumaterial gibt es nicht. Alles wird in Säcken oder einzeln zum Bauort getragen. Dort wird es dann mit Schaufel und Spitzhacke verarbeitet. Das Fundament wird aus großen Steinblöcken und Zement in die Gräber gesetzt. Die Steinblöcke wurden dabei vorher mit einem Fäustel aus großen Blöcken passend geschlagen.

Auf dieses Fundament wurde dann geklinkert, wobei auch diese Klinkersteine in Säcken auf dem Kopf nach oben getragen wurden.

Nach 10 Tagen war dann ein „Gerüst“ aus Holzstämmen aufgebaut und es ging sehr schnell nach oben. Teile des Daches waren dann auch schon zu sehen. Heute morgen erreichte mich dann ein Foto von Noel, dass das Haus bauseits fertig ist. Mit diesen einfachen Mitteln hat es nur 3 Wochen (ohne Ausheben der Gräben) gedauert.

Dieses Haus ist sehr sinnvoll, da es kaum Privatsphäre für die Mädchen gibt und somit eine sehr hohe Quote an Mädchen nicht zur Schule kommen in der Zeit ihrer Regelblutung. Wenn man sich vorstellt, dass es nur 6 Kammern mit Löchern im Boden als Toiletten für alle Schüler:innen gibt (nicht getrennt, sondern 6 für alle), ist das nicht verwunderlich.

Dieses Haus wird den Mädchen mehr Privatsphäre geben, sie werden dort eine eigene Toilette nur für Mädchen haben und es soll eine Liege, einen Raum für private Gespräche und Material für die Zeit der Regelblutung geben. So etwas gibt es bisher überhaupt nicht und deshalb bleiben fast 50% der Mädchen während dieser Zeit zu Hause. Bei dem Tempo mit dem dort unterrichtet wird, ist dies auf Dauer ein gewaltiger Nachteil. Dieses neue Haus soll und wird dem entgegenwirken, wenn es denn nicht nur erbaut, sondern auch eingerichtet ist.

Doch für die Einrichtung fehlt noch Geld (es werden mindestens 500 € benötigt) und ich würde sehr gerne dafür Spenden einsammeln und dann dorthin überweisen, da ich davon überzeugt bin, dass es sinnvoll ist. Und durch meine persönlichen Kontakte vor Ort bin ich absolut sicher, dass das Geld auch genau dafür verwendet wird. Dies wird mir dann auch durch Quittungen und Bilder belegt werden, so dass jeder sehen kann, was mit dem Geld geschieht. Falls also jemand die Schule in diesem Projekt unterstützen möchte, sagt mir bitte Bescheid, den Rest übernehme ich und natürlich bekommt jeder nachher die Fotos zu sehen. So lief es ja auch mit den Spenden während meiner Zeit vor Ort und wird auch von hier aus gut funktionieren.