Am letzten Dienstag vor den Herbstferien (8.10.2019) hatten wir an der Friedrich-Ebert-Schule Lehrerkonferenz und ich konnte eine kurze Präsentation meiner Erlebnisse aus Kigeme zeigen. Dazu hatte ich Bilder, Videos und Hintergrundinformationen von der Schule und dem Flüchtlingslager in Kigeme zusammengestellt und anschließend Gründe, Ideen und Möglichkeiten für eine Schul-Partnerschaft zwischen den beiden Schulen aufgeführt. Durch den schulischen Bezug lag der Schwerpunkt natürlich auf den Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern, aber auch auf den unterschiedlichen strukturellen Voraussetzungen in den beiden Schulen.

Am Ende des Vortrags fanden sich sofort 7 Kolleginnen und Kollegen, die gerne an einer Partnerschaft mitarbeiten möchten.
Am nächsten Tag hatten wir dann ein erstes kleines Treffen und konnten eine erste Videobotschaft an die Schule Kigeme B nach Ruanda senden. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich mit Namen und ihren Unterrichtsfächern vorgestellt und wir haben ein gemeinsames Foto gemacht.

Gemeinsam werden wir in der nächsten Zeit kleinere und größere Aktionen planen und durchführen und somit die Partnerschaft mit Leben füllen. Zum Beispiel wurde die Klasse 8b direkt am Tag nach der Konferenz von ihrer Klassenleitung über die Schule in Ruanda informiert und die Kids waren interessiert und begeistert. Sie wollten schon ihre Lineale und Geodreiecke sammeln und nach Ruanda senden, damit die Kinder dort mit Material besser lernen können. Auch der Verkauf von Kuchen und Getränken am Tag der offenen Tür und das Geld als Spende zu nehmen wurde von den Kindern spontan geäußert.

Also schon eine tolle Resonanz und die generelle Bereitschaft sich zu engagieren, nach nur einer kurzen Schilderung durch die Klassenleitung. Damit sich die Kinder besser vorstellen können wie es in Kigeme B wirklich aussieht, werde ich am Montag nach den Ferien in die Klasse 8b gehen und dort in der Team-Stunde eine kleine Präsentation zeigen und so einen tieferen Einblick in das Leben der Kindern in Ruanda geben.

So oder ähnlich wird dann in den nächsten Tagen und Wochen auch in den anderen Klassen die Partnerschaft erklärt und danach mit Leben gefüllt. Die Kinder können eigene Ideen einbringen und in dann in den unterschiedlichen Klassen umsetzen. Das soziale Engagement, Einblick und Verständnis für Menschen aus anderen Kulturen, der Blick auf völlig andere Lebensumstände und somit eine Erweiterung des Horizonts unserer Schülerinnen und Schüler sind enorm wichtige Ziele, die durch dieses Projekt gefördert werden können. Auch die Integration von einer riesigen Anzahl von Kindern, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und ein Einblick in ein Leben im Flüchtlingslager ist für viele unserer Schülerinnen und Schüler sicher neu und bereichernd. Diese Inhalte passen hervorragend in die Philosophie unserer Schule und werden durch diese Partnerschaft intensiv gelebt und gefördert. Auch das neu zusammengesetzte Team gegen Rassismus und mit Courage der Schule ist in dieses Projekt eingebunden und wird die Aktionen und Projekte begleiten und somit zwei wichtige soziale Projekte der Schule vernetzen.

Ich werde weiter in kürzeren Abschnitten über die einzelnen Aktionen berichten und bin schon sehr gespannt auf die Ideen der Kinder und auch auf die Reaktionen aus Ruanda. Dort freut man sich schon riesig auf diesen Austausch und die Zusammenarbeit, wie ich per Videobotschaft von Noel (Schulleiter Kigeme B) und seinem Team erfahren habe.

Foto, Video und Text: Klaus Schumacher